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Armut und Klimawandel
Die gegenwärtige Diskussion um und über den Klimawandel drängt andere, wichtige, ungeklärte Probleme in den Hintergrund. Das größte Problem in einigen Teilen der Erde ist die schiere Armut eines Teils der Weltbevölkerung. Die Folgen des Klimawandels werden die aussichtslose Situation der Armen dieser Welt noch verstärken. Es wird zu einer Ausbreitung der Wüsten kommen, wodurch der dort lebenden Bevölkerung wertvolles Weide- und Ackerland verloren geht und die Lebensgrundlage verschwinden wird. Durch mehr Dürren wird es zu mehr Hungersnöten kommen, die wiederum vor allem die Armen treffen werden. Durch Überflutungen werden Ernten vernichtet und Lebensgrundlagen zerstört werden. Die Armut der Armen wird sich durch die Zunahme von Naturkatastrophen verschlimmern und dazu führen, das die Kindersterblichkeit sich nicht, wie von der UN vorgesehen, verringert und die Lebenserwartung in den ärmsten Regionen der Welt weiter sinken wird. Ein Kampf gegen den Klimawandel kann ein Kampf gegen die Armut sein. Doch der Klimawandel ist nicht Ursache der Armut sondern kann diese höchstens für die Menschen noch verschlimmern. Der Kampf gegen den Klimawandel ist höchstens ein Anfang im Kampf gegen die Armut und dieser Anfang sollte und muss genutzt werden, um die Armut eines Teils der Weltbevölkerung nachhaltig, effektiv und effizient zu bekämpfen.
Der Klimawandel und seine Folgen können aber auch eine Chance im Kampf gegen die Armut darstellen. Denn in Folge des Klimawandels haben die Industrienationen mit einem noch unsteteren Klima zu tun, das auch die westlichen Nationen nicht vor Überschwemmungen, Dürren und der Ausbreitung der Wüsten verschont. Dadurch entstehen dem Einzelnen und der Volkswirtschaft enormer Schaden. Ein Ziel der industriellen Forschung - so kann man erwarten - wird es daher sein, Verfahren, Techniken und Lösungswege zu finden, um den Schaden dieser Naturkatastrophen zu minimieren und ansatzweise die Naturkatastrophen zu verhindern (aktive Renaturierung zur Verhinderung der Wüstenbildung, Schaffung von Überflutungsflächen, Aufforstungen etc.). Von diesen Lösungen könnten dann auch die armen Länder profitieren und die (auch ohne den Klimawandel bestehenden) Probleme mit maßgeschneiderten Projektideen in Angriff nehmen. Doch nicht nur die Minderung der Schäden von Naturkatastrophen wird ein Forschungsprojekt der westlichen Forschungsabteilungen sein sondern auch die Bekämpfung einer Geißel der armen Bevölkerung in vielen Teilen der Welt: die Infektionskrankheiten. Durch die Ausbreitung von Krankheitsüberträgern (wie Tigermücken) in die nördlichen Regionen in Folge des Klimawandels werden auch in den Industrienationen immer mehr Menschen an Infektionskrankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber etc. erkranken. Für Pharmafirmen wird es dann lukrativ, die Forschung in die Behandlung und Vorbeugung dieser Krankheiten zu intensivieren. Neue wirksamere Medikamente könnten dann auch den Ärmsten der Armen eine Chance geben, mit diesen Krankheiten zu leben, oder sich durch Impfungen vor diesen zu schützen.
Der Klimawandel wird auf eindrückliche Weise zeigen, dass die reichen Industrienationen in vielen Bereichen erst dann agieren werden, wenn die eigenen wirtschaftlichen Interessen dauerhaft gefährdet sind. Auf die Lösungsvorschläge und die technologischen Neuerungen die dazu dienen werden, trotz des Klimawandels die wirtschaftliche Entwicklung zu forcieren darf man gespannt sein.
Fazit: Der Klimawandel kann und wird die Lage der Armen auf unserem Planeten noch verschlimmern. Gleichzeitig könnten aber auf lange Sicht Lösungsansätze zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels in den Industrienationen auch Lösungen für die armen Länder bieten, die Armut der Bevölkerung abzumildern und zu bekämpfen!
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